Kundenerfolg: KI im Zentrum der Sachversicherung bei SADA Assurances

Am 17. Juni nahm Nathalie Ramon, Leiterin Portfolioqualität und Risikoprävention bei SADA Assurances, an einer Fachrunde zur Rolle der künstlichen Intelligenz (KI) in der Versicherungsbranche teil. Im Gespräch mit Thibaut Le Mons, Head of Business Partners bei Continuity, teilte sie ihre Erfahrungen.

Frau Ramon, können Sie uns SADA Assurances und Ihre Rolle im Unternehmen kurz vorstellen?
SADA Assurances ist ein mittelständischer Versicherer mit Fokus auf Immobilienrisiken. Wir bieten Lösungen für Sachschäden und Vermögensverluste über ein Netzwerk von Maklern an. Mit rund 170 Mitarbeitenden erzielen wir einen Jahresumsatz von 242 Millionen Euro, davon 166 Millionen Euro im Immobilienbereich.
Ich bin verantwortlich für die Qualität unseres Portfolios und die Risikoprävention – mein Ziel ist es, eine fundierte Zeichnung sicherzustellen und unsere Risiken gezielt zu steuern.

Seit wann arbeiten Sie mit Continuity zusammen und was war der Ausgangspunkt?
Die Zusammenarbeit begann 2022. Vor der Einführung des Underwriting-Assistenzsystems von Continuity mussten unsere Underwriter viele Informationen manuell zusammentragen – aus verschiedenen Quellen wie Georisikodatenbanken oder Denkmalschutzverzeichnissen. Sie mussten dieselbe Adresse mehrfach eingeben, um die nötigen Informationen zu erhalten.
Das war aufwendig, teuer und band Fachkompetenz an operative Tätigkeiten. Wir wollten skalierbar wachsen, ohne unsere Zeichnungsqualität zu gefährden. Unser Ziel war eine bewusste, risikotransparente Zeichnung.

Warum fiel Ihre Wahl auf Continuity?
Continuity hat unsere Anforderungen und die branchenspezifischen Herausforderungen sehr gut verstanden. Das Team war nicht nur technisch kompetent, sondern auch fachlich in der Versicherungswelt zu Hause – es wusste, was ein Makler tut, was ein Gebäude risikotechnisch bedeutet und welche Erwartungen ein Versicherungsnehmer hat.
Diese Nähe zur Praxis und die Fähigkeit, gemeinsam mit uns zu entwickeln, haben uns überzeugt.

Wie war die Einführung im Team? Gab es Herausforderungen?
Natürlich gab es anfangs Vorbehalte. Unsere Underwriter waren an ihre gewohnten Prozesse gebunden und skeptisch gegenüber einem neuen Tool.
Wir haben Vergleichstests durchgeführt – zwischen den Ergebnissen von Continuity und manueller Recherche. Als die Übereinstimmung bei 100 % lag, war die Akzeptanz sofort da. Heute nutzen alle Teams für Underwriting und Portfoliomanagement die Lösung. Besonders bei der Erkennung von Gefährdungsbescheiden (z. B. bei Gebäuden mit strukturellem Risiko) ist die Funktion sehr geschätzt, da wir sofort belegbare Informationen an Makler weitergeben können.

Sie haben auch die API in Ihr Maklerportal integriert. Was hat das verändert?
Diese Integration war entscheidend. Unser Ziel war es, dass Makler und Underwriter auf dieselben Risikoinformationen in Echtzeit zugreifen.
So gibt es keine Diskussionen mehr über Datenquellen oder Informationsasymmetrien. Wenn wir einen Stadtteil als risikobehaftet einstufen, sieht der Makler genau dasselbe in seinem Partnerportal. Das erleichtert die Kommunikation erheblich.

Wie intensiv wird das Tool inzwischen genutzt?
2022 haben vier Testnutzer zwei bis drei Anfragen pro Tag gestellt. Heute bearbeiten wir über 400 Zeichnungsfälle monatlich, mit rund 1.500 bis 2.000 Risikoprüfungen.
Das System ist vollständig in unseren Arbeitsalltag integriert – es ist unverzichtbar geworden.

Wie unterstützt Continuity darüber hinaus bei der Portfolioüberwachung?
Wir können deutlich schneller reagieren und gezielter priorisieren. Früher haben wir Hunderte von Fällen manuell geprüft – jetzt konzentrieren wir uns sofort auf die wenigen relevanten.
Auch die Aktuariate profitieren: Durch die geografische Auswertung lassen sich Schadenhäufungen z. B. bei Hagelereignissen besser analysieren. Continuity bietet eine fundierte Datenbasis für strategische Steuerung.

Was raten Sie anderen Versicherern, die noch zögern, KI im Underwriting einzusetzen?
Befreien Sie Ihre Underwriter von repetitiven Aufgaben. Adressdaten mehrfach eintippen ist keine wertschöpfende Tätigkeit.
Continuity ersetzt nicht das Fachwissen – es ergänzt und stärkt es. Sie gewinnen Zeit, Geschwindigkeit und Datenqualität.
Die automatisch generierten PDF-Berichte pro Risiko sind außerdem wertvoll für Prüfzwecke und Audits.
Mein Rat: beginnen Sie mit einer Pilotphase. Ihre Teams werden den Nutzen schnell selbst erkennen.

Sie testen aktuell unseren KI-Agenten „Kevin“. Wie ist Ihr erster Eindruck?
Kevin ist wie ein virtueller Praktikant. Er analysiert Makler-E-Mails, erkennt fehlende Informationen und schlägt vorformulierte, sichere Antworten vor.
Die Integration war bemerkenswert schnell – ein paar E-Mails, keine langwierige IT-Entwicklung. Sobald Kevin mit unserem ERP verbunden ist, erwarten wir deutliche Zeiteinsparungen im Tagesgeschäft.